Text und Bilder: Fachoffizier Fabian Coulot, Artillerie-Verein
Basel-Stadt
Bilder: Major Guido Hager, Artillerie-Verein Basel-Stadt
Bilder: Hr Hubert Berger, Krone Zeitung
Nach der Völkerschlacht in Leipzig von 1813 zogen die
Alliierten Truppen aus Russland, Preussen und Österreich gegen Napoleon und
überquerten 1814 den Rhein in Basel. Kaiser Franz I bezog sein Quartier bei
Ratsherr Peter Vischer-Sarasin im heutigen "Blauen Haus" am Rheinsprung. Das
zwischenmenschliche Verhältnis der Beiden war sehr freundschaftlich, so war es
kein Wunder, dass in den Jahren 1814/15 während des Wiener Kongresses der
österreichische Kaiser drei Mal zu Gast im Blauen Haus weilte.
Am 10.10.1815 verfasste der Kaiser einen schriftlichen Befehl,
man solle ein Regiment von 5'000 Vorarlberger und Tiroler aufstellen lassen,
welche auf ewiglich den Namen des Kaisers tragen sollen. Die Geburtsstunde der
Tiroler Kaiserjäger.
Durch die 23 Jahre dauernde Freundschaft zwischen dem Tiroler
Kaiserjägerbund in Innsbruck und dem Artillerie-Verein Basel-Stadt kam durch
deren beiden Präsidenten Major Christian Haager und Fachoffizier Fabian Coulot
die gemeinsame Idee, man könne die 200 Jahr Gedenkfeier in Basel an der
Geburtsstätte der Tiroler Kaiserjäger durchführen. Gedacht und gehandelt. Am
Samstag den 10. Oktober 2015 um 1030 Uhr 74 Tiroler Kaiserjäger in der
Infanterie Kaserne in Liestal ein und bezogen ihr Quartier. Von den 13
Ortsgruppen des Tiroler Kaiserjägerbundes haben 11 Ortsgruppen selbst aus dem
Welschtirol (Südtirol) den Weg nach Basel nicht gescheut.
Nach der Verpflegung in der Kaserne verschob der Tross nach
Basel auf den Münsterplatz. Herr Landesrat Magister Johannes Tratter von der
Landesregierung Tirol, Seine kaiserlich und königliche Hoheit Karl
Habsburg-Lothringen, der Chef des Hauses Habsburg-Lothringen und ein direkter
Nachfahre von Kaiser Franz I (Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel) sowie Herr Grossrat Joël
Thüring der höchstanwesende des Kantons Basel-Stadt trafen ebenfalls vor dem
Basler Münster ein. Eine 9 Mann starke Abordnung der Stänzler von der Basler
Mittwochs-Gesellschaft stellte die Ehrenwache.
Mit einem kleinen Team aus unseren eigenen Reihen konnten wir
eine würdige Gedenkfeier durchführen. Ausser den kleinen zeitlichen Abweichungen
und zusätzliche Transportfahrten verlief der Anlass zu voller Zufriedenheit
durch etliche persönlich Bekundungen am Sonntag Morgen in der Kaserne Liestal
durch die Kaiserjäger. Hier ein Dank an unsere Fahnenabordnung Hauptfeldweibel
Peter Behrens, Wachtmeister Iris Huber und Gefreiter Roger Gysler, sowie als
Fotograf Major Guido Hager und im Rückwärtigen bei der Planung Oberstleutnant
Andreas Brenner.
Nachdem die Kaiserjäger bereits in der Kaserne Liestal die
Aufmarschformationen und Abläufe geprobt haben, war auf dem Münsterplatz bereits
ein sauberes Erscheinungsbild zu bestaunen welche des Kaisers Dienstreglemet
grosse Beachtung schenken. Sicher staunten einige Zuschauer das die
Marschformation welche vom Münsterplatz via Augustinergasse und Martinsgasse in
den Innenhof des Blauen Hauses zog, dies ohne musikalische Begleitung
durchführte. Direkt geradeaus zu sagen, dass auch die Tiroler Kaiserjäger ihren
Stolz haben, nach dem Motto wenn keine eigne Musik dann gar keine. Dank den
Sparteufel beim österreichischen Bundesheer wurden alle Militärmusiken der
Bundesländer extrem stark verkleinert.
Im Innenhof des Blauen Hauses wurde zuerst die Front
abgeschritten bevor eine 1.Gewehrsalve zur Generaldecharge für Seine kaiserlich
und königliche Hoheit abgefeuert wurde. Nach der Rede desselbigen wurde in den
Innenräumen des Blauen Hauses die Gedenktafel zum 200 jährigen Bestehen der
Tiroler Kaiserjäger enthüllt. Genau gegenüber vom Platz wo bereits vor 200
Jahren der damalige Hausbesitzer Ratsherr Peter Vischer-Sarasin eine
Gedenkplatte erichten lies als im Jahr 1814 Der Zar aus Russland, der König aus
Preussen und der Kaiser aus Österreich im Blauen Haus ihr Mahl eingenommen
haben.
Im Anschluss waren wir Gäste der Basler Regierung im
Grossratssaal. An dieser Stelle Danke an Herr Grossrat Joël Thüring. Nach dem
Apero im Innenhof des Rathauses nahmen wir das gemeinsame Nachtessen im
Staatskeller des Blauen Hauses ein. Ein würdiger Anlass.