Magyar Tartalékosok Szövetségének

konferenciajan Székesfehérvaron

marcius, 17. 2008

von Fachof Fabian Coulot

Kurz vor dem Jahreswechsel erhielt ich eine E-Mail aus Ungarn mit dem Wortlaut der titelerwähnten Ueberschrift. Ich verstand zum damaligen Zeitpunkt genau gleich viel wie wohl jetzt die meisten Leser hier.

Wie kam es dazu?

Am 3. ISBSC 2007 nahm eine Gruppe von 4 hohen Offiziere des ungarischen Reservistenverbandes am Int. Barbaraschiessen in Liestal teil. Offenbar hat es den ungarischen Kameraden sehr gut bei uns gefallen und haben bei den entsprechenden Dienststellen in Ungarn unser Milizsystem und die Organisation des Artillerie-Vereins Basel-Stadt gelobt und gebührend erwähnt.

Am 29. Dezember 2007 erhielt ich dann eine Anfrage, ob ich an der Konferenz der Magyar Tartalékosok Szövetségének (MATASZ) einen Vortrag über den Artillerie-Verein Basel-Stadt und dem System der Organisationen der Schweizer Militärvereine halten könne.

Da ich mich vom 13.– 27. März 2008 eh in Ungarn in meinen Ferien aufhielt, kam  das Datum der Konferenz (17.03.2008) genau passend.

Neben Politiker und Generäle hielt Fregattenkapitän Joachim Holz aus Leipzig ebenso einen Vortrag über den Deutschen Reservistenverband sowie Major Arnost Libezny der Präsident der Vereinigung der tschechischen Reservebrigade über seinen Bereich.

Oberstleutnant Markus Widmer, der stellvertretende Schweizer Militärattaché reiste extra aus seinem Dienstort in Wien an, um wie weitere 50 Personen am Kongress den Worten der Referenten zu lauschen.

An dieser Stelle danke ich auch den zwei Simultandolmetscher, unter ihnen der CIOR Vizepräsident Oberleutnant Dénes Irsay-Nagy, sowie Oberstleutnant György Ivánfalvi. 

    

Eine weitere interessante Geschichte aus meinem Ferien in Ungarn über das Fürstenhaus Esterhazy.

 

Dieses Foto habe ich am 13. Juli 2004 in Mulhouse bei der Parade zum französischen Nationalfeiertag geschossen. Es zeigt eine Abordnung 3. Régiment d‘Hussards (3.Husarenregiment, Teil der Deutsch-Französischen Brigade).

 

Was hat dieses Foto in Mulhouse (F) mit meinen Ferien in Ungarn zu tun ?

 

Das 3. französische Husarenregiment trägt den Beinamen „Esterhazy“, dessen Regimentswappen identisch ist mit dem Familienwappen der Esterhazy aus Ungarn.

 

von Ungarn nach Frankreich

 

Antal Graf Esterházy schloß sich im Mai 1704 Fürst Rákóczy an  (Fürst Franz II. Rákóczi (* 27. März 1676 auf Schloss Borsi im Komitat Zemplén, Slowakei; † 8. April 1735 in Tekirdağ in der Türkei); gilt heute als ungarischer Held und war seinerzeit der reichste Adlige im Königlichen Ungarn. Er war Gespan des oberungarischen Komitats Šariš / Scharosch / Sáros und Anführer des nach ihm benannten Aufstandes (1703 bis 1711), dem letzten und größten Aufstand ungarischer Adliger gegen die Habsburger) und folgte ihm 1721 in das türkische Exil nach Rodosto, wo er 1722 starb. Nachdem sein Besitz in Ungarn enteignet worden war, ging sein Sohn Valentin Joseph nach Frankreich.

1720 erhielt László Bercsényi von König Ludwig XV. die Erlaubnis, aus ungarischen Emigranten ein französisches Husarenregiment aufzustellen, in das Esterházy eintrat.

1735 stellte Valentin Joseph Esterházy ein eigenes Husarenregiment auf, das später wieder aufgelöst wurde. Im Jahre 1764 wurde dieses von seinem Sohn Valentin László wieder neu gegründet. Ob das Regiment jemals gegen das 1741 von Fürst Paul Anton Esterházy zur Unterstützung von Maria Theresia aufgestellte Husarenregiment direkt gekämpft hat, ist nicht bekannt. Es bestand über die französische Revolution hinweg und erhielt 1815 wieder den Namen seines Gründers Esterházy.

Es blieb bis heute als Traditionsregiment in der französischen Armee erhalten. So war das Regiment im September 2004 zur Friedenssicherung im Libanon im Einsatz. Das Regimentsbanner schmückt bis heute das Esterházy'sche Familienwappen.

 

Auch auf diesem Bild eine Abordnung des 3. französischen Husarenregimentes in Mulhouse in einem etwas anderen Tenue

Fürst Paul (V.) Esterházy de Galantha (Pál Maria Aloys Anton) wurde als zweites von fünf Kindern am 23. März 1901 in Eisenstadt geboren. Er wurde von seinem Erzieher und späteren Privatsekretär bewußt aus dem europa- und weltweiten Rahmen seiner unmittelbaren Ahnen wieder zu einer nationalbewußten, rein ungarischen Perspektive zurückgeführt. Er studierte in Budapest Jura und Staatswissenschaften und promoviert 1925 zum Doktor der Rechts- und Staatswissenschaften.

 

Nach dem plötzlichen, frühen Tod seines Vaters übernahm er 1920 die Besitzungen der Familie Esterházy mit ca. 128.000 ha Land in Ungarn sowie etwa 66.000 ha in Deutsch-Westungarn, das 1921 mit dem Namen Burgenland an Österreich angeschlossen wurde. Damals entschied er sich für die ungarische Staatsbürgerschaft.

Aus dem politischen Leben der bewegten Zwischenkriegsjahre (die ungarische Räterepublik unter Béla Kun, Bürgerkrieg, das Horthy-Regime) und der deutschen Besetzung Ungarns während des Weltkrieges hielt sich der menschenscheue Fürst weitgehend heraus.

Am 3. August 1946 heiratete er in Budapest die Prima Ballerina Assoluta der ungarischen Staatsoper, Melinda Ottrubay.

1946 bis 1947 wurde der Esterházysche Besitz in Ungarn verstaatlicht, in Österreich 1946 unter die Verwaltung der sowjetisch geführten USA gestellt, da das Burgenland in der sowjetischen Besatzungszone lag. Paul Esterházy wurde in Ungarn wegen Devisenvergehen und im Schauprozess gegen Kardinal József Mindszenty und andere angeklagt und zu 15 Jahren Haft verurteilt.

Im Zuge des Volksaufstandes 1956 in Ungarn konnte Esterházy auf abenteuerliche Weise von Mitarbeitern der Güterverwaltung in Eisenstadt über die Grenze nach Österreich gebracht werden. Nach seiner Flucht ließ er sich in Zürich (Schweiz) nieder, wo er bis zu seinem Tode lebte. Er starb am 25 Mai 1989 in Zürich.

 

Von den rund 156 Schlösser und Burgen der Fürstenfamilie Esterhazy, resp. deren Stiftung sind hier drei abgebildete Objekte welche ich besuchte.

 

         

von links nach rachts: Schloss Esterhaza in Fertöd (H), Schloss Esterhazy in Eisenstadt im Burgenland (A) und Burg Forchtenstein im Burgenland (A)

 

 

Das Interessante an Burg Forchtenstein ist die ehemalige geheime Schatzkammer der Fürsten Esterhazy, welche selbst im Jahr 1952 die Russen nie gefunden haben, dadurch wurden sehr viele kostbare Schätze gerettet. Ausserdem befindet sich in der Burg Forchtenstein die weltweit zweitgrösste private Waffensammlung.

    

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