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Artillerie-Verein Basel-Stadt

 

Die Heilige Barbara - Schutzpatronin der Artillerie

 

Dieses Bild der Heiligen Barbara wurde von unserem Vereins, - und Vorstandsmitglied Roger Rebmann gezeichnet.

Selbst zu "Kaisers-Zeiten" wurde die Heilige Barbara als Schutzpatronin verehrt, hier beim K.u.K. Tyroler und Voralberger Gebirgs-Artillerie Regiment Kaiser und König Franz Joseph 1 Nr. 14

Hier ein Bild der Heiligen Barbara aus Grossbritanien.

...und hier ein Bild aus Dänemark
 


Ganz ein spezielles Bild der Barbara:
von der königlichen Artillerie des Fürstentums Hutt River....hier geht es zum Artikel

 

 

Die Legende

Obwohl Barbara eine der bekanntesten christlichen Heiligen ist, wird sie erstmals im achten Jahrhundert in einem Matyrologium (einem Märtyrerverzeichnis) erwähnt. Über Zeit und Ort ihres Todes haben die Martyrologien verschiedene Angaben. Sie lassen sie 235 unter Maximinus Thrax in Nikomedien oder 306 unter Galerius in Heliopolis (Ägypten) zu Tode kommen. Historisch ist Barbara nicht belegbar.

Den Legenden nach war sie ein außergewöhnlich schönes, anmutiges und kluges Mädchen. Eine Version der Legende berichtet von ihrer geheimen Beziehungen zu Christen, die damals in großer Angst vor Verfolgung leben mussten. Barbaras Vater wollte diese Beziehungen unterbinden und sperrte sie in einen Turm, um sie zum Gehorsam zu zwingen. Als sie sich aber weigerte, einen heidnischen Bräutigam zu akzeptieren und sich offen zum Christentum bekannte, wurde Barbara auf die Anzeige des Vaters hin gefangen genommen und zum Tode verurteilt. Vor ihrem Tode peitschte man sie, fügte ihr mit brennenden Fackeln Wunden zu und schnitt ihr die Brüste ab. Ihr Vater, der sie angezeigt hatte, soll auf dem Richtplatz von einem Blitz aus heiterem Himmel getroffen worden. In einer Variante dieser Legende soll ihr Vater sie selbst schließlich mit dem Schwert gerichtet haben.

Nach anderen Fassungen der Legende wurde Barbara von ihrem heidnischen Vater, dem reichen Dioskuros von Nikomedia, in einen Turm geschlossen, weil er auf seine bildschöne und verführerisch junge Tochter eifersüchtig war und sie am Heiraten hindern wollte. Während der Vater auf Reisen war, habe Barbara die Taufe durch Johannes, den Täufer, der ihr erschien, erhalten.

Eine Variante dieser Fassung der Legende lässt Barbara einen Schriftwechsel mit dem Kirchenlehrer Origines (185-254) führen, der schließlich dazu führt, dass sie sich von einem Boten des Origines, der als Arzt getarnt Einlass in den Turm erhält, taufen läßt.

Noch anders wird erzählt, dass Barbara den Vater um den Bau eines Bades bat. Nachdem sie nicht die vom Vater angeordneten zwei sondern drei Fenster als Zeichen der Dreieinigkeit hatte anbringen lassen und ein ein Kreuz angebracht  hatte, empfing sie im Bad ihres Turmes die Taufe. Dem von einer Reise zurückkehrenden Vater, der sie empört über den veränderten Bau zur Rede stellte, offenbarte sie sich als Christin. Der Vater wollte sie deswegen erschlagen lassen, aber auf wunderbare Weise fand sie einen Weg aus dem Turm, floh und fand Unterschlupf bei einem Hirten. Der verriet den nach Barbara suchenden Häschern ihren Aufenthaltsort in einer Höhle und wurde dafür zur Strafe von Gott in einen Mistkäfer verwandelt - nach anderer Überlieferung wurde er zu Stein und seine Schafe zu Heuschrecken.

Barbara wurde von ihrem Vater dem römischen Statthalter Marcianus ausgeliefert, doch auch ihm gelang es nicht, sie von ihrem Glauben abzubringen. Er ließ sie sie geißeln, aber nachts erschien ihr dann Christus im Gefängnis, um ihre Wunden zu heilen. Der erbitterte Statthalter ließ Barbara nun mit Keulen schlagen, ihr die Brüste abschneiden, sie mit Fackeln brennen. Daraufhin wurde sie vor Gericht gestellt und dazu verurteilt, sich nackt auf dem Markt den Blicken der Leute preiszugeben. Auf ihr Gebet hin wurde sie aber mit Wolken und Nebel bedeckt. Daraufhin sollte sie enthauptet werden; der rachsüchtige Vater selbst hat das Urteil vollstreckt, gleich darauf traf ihn ein Blitzschlag und er verbrannte.

Weil ihr Vater vom Blitz erschlagen wurde, wird Barbara mit Gewitter in Verbindung gebracht, bei Stürmen werden Gebete an sie gerichtet. Aus demselben Grund ist sie die Schutzheilige der Artillerie. Ihr Bildnis wurde früher häufig auf Waffenlagern und Pulvermagazinen aufgestellt; der Pulverlagerraum eines französischen Kriegsschiffes wird noch heute als "Sainte-Barbe" bezeichnet.

Als Vaterstadt wird auch Catania in Sizilien genannt; auch Barbara soll - wie Agatha - einen Ätna-Ausbruch von der Stadt abgewendet haben; sie wird deshalb dort besonders verehrt. Reliquien kamen um 1000 nach Venedig.

Barbara zählt zu den 14 Nothelfern. In Deutschland ist sie eines der drei "Heiligen Madl'n", den Nothelferinnen Barbara, Margaretha und Katharina.

Zahlreiche Volksbräuche zeigen ihre Verehrung: Zweige, die an ihrem Gedenktag als "Barbarazweige" von Apfel- oder Kirschbäumen abgeschnitten und ins Wasser gestellt werden, blühen an Weihnachten. Dies ist ein uralter Orakelbrauch: Wenn man vor Wintereinbruch das Vieh von den Weiden in die Stallungen trieb, nahm man solche Zweige von den Bäumen mit, zu Weihnachten schloss man aus der Anzahl der Blüten auf die Fruchtbarkeit des darauf folgenden Jahres.

Die Heilige Barbara ist Patronin der Artillerie, des Bergbaus, der Türme und Festungsbauten, der Geologen, Bauern, Architekten, Maurer, Steinhauer, Zimmerleute, Dachdecker, Metzger, Köche, Glöckner, Glockengießer, Feuerwehrleute, Totengräber, Hutmacher, der Mädchen, Gefangenen und Sterbenden. Sie wird angerufen bei schweren Verwundungen, für eine gute Todesstunde; gegen Blitzschlag und Feuergefahr, Fieber, Pest und jähen Tod.

In der Kunst wird sie dargestellt mit einem Turm mit drei Fenstern, mit Kelch und Hostie, Kanonenrohr oder Fackel.

 

Wieso die Heilige Barbara?

Die Verehrung der Heiligen Barbara als Schutzpatronin der Artillerie geht von Spanien aus und stammt aus der Zeit der Verdrängung der maurischen Besatzer Südeuropas gegen Mitte des 2. Jahrtausends. Der eigentliche

Ursprung der Wahl der Heiligen Barbara kann indes nicht mit Bestimmtheit rekonstruiert werden.

Eine der vielen Legenden ist hier nach einer alten illustrierten spanischen Zeitung (Wochenschrift) Album Pintoresco de la Biblithexa Epanola vom 18. Dezember 1852 wiedergegeben. Dieses Blatt hatte den Artikel aus einer deutschen Militärzeitung, und diese schöpfte aus einer alten lateinischen Schrift.

Viele Jahrhunderte nach dem Tode dieser heldenmütigen Christin belagerte ein christliches Heer einen Platz an der afrikanischen Küste in dem der Halbmond herrschte und viele Christen in schrecklicher Sklaverei seufzten.

Man hatte schon mehrere Geschütze ausgeschifft, um die Mauer und Türme der Stadt niederzulegen; die Kugeln prallten an der Stärke der Mauern machtlos zurück, die Heiden spotteten der Christen und besonders der Anstrengungen der Artilleristen.

Es waren aber unter den Belagerern einige sehr fromme Männer, die in der Geschichte der Kirchenväter und Nothelfer Bescheid wussten. Weit entfernt, sich über die Beschimpfung und Verhöhnung zu ärgern, riefen sie die heilige Barbara an, dass sie ihnen beistehe, damit sich durch ihre Hilfe die Mauern öffneten, wie es in der heidnischen Stadt der Fall war infolge ihres inbrünstigen Gebetes.

Nachdem die Angriffsmittel eine Verstärkung erfahren hatte, wurde das Feuer eröffnet, und nach den ersten Schüssen stürzten die Mauern der Stadt. Die Araber mussten sich auf Gnade und Ungnade ergeben. Viele davon nahmen den christlichen Glauben an, und die Gefangenen kehrten jubelnd zu ihrem Herd zurück.

Aus Dankbarkeit brachten die frommen Artilleristen auf allen Schiffen, dort wo sie das Pulver aufbewahrten, das Bildnis der heiligen Barbara an und verrichteten dort ihre Gebete. Auf der Rückkehr in die Heimat brach auf einem der Schiffe Feuer aus und man Glaubte schon, dass alles verloren sei. Doch als die Flammen sich dem Bild der Schutzheiligen näherten, erloschen sie plötzlich und das Schiff blieb erhalten. Als diese Wunder bei den anderen christlichen Völkern bekannt wurden, erklärten die Büchsenmacher, sowie die Büchsenmeister die heilige Barbara

ebenfalls zu ihrer Patronin und hingen ihr Bild in den Artillerieschulen, Zeughäusern und Artilleriewerkstätten, den Pulvermagazinen und Pulverkammern der Schiffe auf. Daher rührt auch die Benennung „La Sainta Barbe“ für die Pulverkammer auf dem französischen Schiffen, eine Bezeichnung, die sich dort durch Jahrhunderte hindurch erhalten hat und auch bei uns Eingang gefunden hat.

Die Verehrung der heiligen Barbara war aber keineswegs dem Belieben der Artilleristen überlassen, sie war vielmehr durch kaiserliche Gesetze und Verordnungen genügend geregelt, wie es sich für eine so ernste und wichtige Sache ziemt.

Die Verordnung Karls V. für die Artillerieschulen in Burgos und auf Sizilien bestimmten, dass der Artillerist, wenn er die Kugel in das Stück einführt, das Zeichen des Kreuzes über der Mündung machen und die Hilfe der heiligen Barbara anrufen soll, wer aber gegen dieses Gebot fehlt, soll der Brüderschaft der heiligen Barbara zwei Pfund Wachs verehren. Bei dieser hohen Bedeutung der Schutzheiligen für das Artilleriewesen ist es begreiflich, dass der Namenstag der Heiligen (4. Dezember) von den Artilleristen als hoher Festtag, in Frankreich noch unter Napoleon III. durch Reveilen, Paraden und Festessen gefeiert wurden. Natürlich geschah dies nur, um sich die Gunst der Schutzheiligen für das kommende Jahr zu sichern.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Heilige_Barbara

 

 

Wenn am 4.Dezember jeweils ab 18.00 Uhr beim St. Johanns-Tor in Basel die geladenen Gäste aus Nah und Fern sich besammeln, folgten sie der Einladung des Artillerievereins Basel-Stadt zum Barbara-Salut.

Der Barbara-Salut ist ein 23-schüssiges Salutschiessen mit einer 7,5 cm Feldkanone zu Ehren der Schutzpatronin der Heiligen Barbara.

 

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 ™© Fachof Fabian Coulotwww.artillerie.org